In vielen Umgebungen sind Office-365-Konten und lokale Exchange-Server parallel im Einsatz. Dann ist es sinnvoll, in der Powershell neben den Office-365-Commandlets auch die Befehle aus der Exchange-Verwaltungsshell nutzbar zu machen. Dazu speichern Sie die Anmeldedaten von Office 365 zunächst in einer Variablen:
$cred = Get-Credential
Danach bauen Sie eine Verbindung zu Office 365 und zur Exchange-Verwaltungshell auf:
$Session = New-PSSession -ConfigurationName Microsoft.Exchange-ConnectionUri https://ps.outlook.com/powershell -Credential $cred-Authentication Basic -AllowRedirection
Diese Daten importieren Sie mit
»import-PSSession $Session
«
.
Microsoft bietet für lokale Exchange-Installationen und auch für Office 365 den Cloud-Virenscanner Exchange Online Protection (EOP) an. Das ist der Nachfolger von Forefront Online Protection for Exchange (FOPE). In Office 365 ist Exchange Online Protection automatisch aktiv. Das heißt, ein- und ausgehende E-Mails werden nach Viren und Spam gescannt. Setzen Sie zusätzlich noch lokale Exchange-Server ein, können Sie die E-Mails der lokalen Server zu Office 365 senden, dort nach Viren scannen lassen und dann weiterversenden. Das funktioniert auch in Exchange Server 2013 und dem integrierten Virenscanner in Exchange 2013 – in beide Richtungen.
Folgender Befehl sorgt dafür, dass Exchange Server 2013 E-Mails scannt, nachdem Exchange Online Protection die E-Mails gescannt hat:
Set-MalwareFilteringServer -ForceRescan $true
Um den Wert zu überprüfen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
Get-MalwareFilteringServer |Format-List Name, ForceRescan
Die Umleitung zwischen Exchange und Office 365 wird vom MX-Eintrag der Domäne gesteuert. Der Assistent zur Anbindung von Office 365 an lokale Exchange-Installationen fügt der Exchange-Organisation eine zusätzliche, akzeptierte Domäne für die Hybridnachrichtenübermittlung hinzu. Diese Domäne wird als sekundäre Proxydomäne hinzugefügt. Standardmäßig ist das die Domäne
»Domäne.mail.onmicrosoft.com
«
. Sie können die akzeptierte Domäne mit folgendem Befehl anzeigen:
Get-AcceptedDomain | FL DomainName, IsCoexistenceDomain
In der Exchange-Verwaltungsshell zeigen Sie die Einstellungen mit
»Get-HybridConfiguration
«
an.
Sie können aber nicht nur die Office-365-Dienste in der Powershell verwalten, sondern auch die anderen Cloud-Dienste von Microsoft, wie zum Beispiel Windows Azure. Die Installationsdatei für die Verwaltung von Windows Azure in der Powershell finden Sie auf der Seite
[8]
. Nach der Installation importieren Sie die Commandlets mit
»Import-Module Azure
«
. Bevor Sie Azure mit der Powershell verwalten können, müssen Sie den PC anpassen, damit er sich mit Windows Azure verbindet.
Geben Sie zuerst
»Get-AzurePublishSettingsFile
«
ein und melden Sie sich an Windows Azure an. Laden Sie die Datei herunter, die der Assistent dann anzeigt. Geben Sie den Befehl
»Import-AzurePublishSettingsFile Publishsettings-Datei
«
gefolgt von
»Get-AzureSubscription
«
ein.
Mit Windows Azure Backup bietet Microsoft einen Dienst an, mit dem Unternehmen Daten von Servern in der Cloud sichern können. In der Powershell lassen Sie sich die verfügbaren Commandlets von Windows Azure Backup mit
»get-command *ob*
«
anzeigen (
Abbildung 4
). Alternativ verwenden Sie den Befehl
»get-command -module MSOnlineBackup
«
. Mehr Informationen zu Azure Backup sind in einem Artikel im letzten ADMIN-Heft zu finden
[9]
.