Editorial

Grauer Alltag

Administratoren sehen sich im Alltag mit zahlreichen Endgerätetypen und Betriebssystemen konfrontiert, die es zu verwalten gilt. Hier sind umfassende wie ... (mehr)

Anfang 2019 diskutiert die IT-Fachwelt über verschiedene Ansätze von Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen, über Container und Kubernetes, künstliche Intelligenz und nicht zuletzt 5G. Doch in einer Zeit, in der die IT auf ein nie gekanntes Ausmaß an Automatisierung zusteuert und Dienste auf Zuruf in der Cloud eingekauft werden, stehen bei den Trainings des IT-Administrator zwei Themen im Brennpunkt, die sich um den grauen Alltag der IT kümmern – die schnöde Verwaltung von Windows-Clients.

So ist die Nachfrage nach unserem Windows-10-GPO-Kurs auch im dritten Jahr ungebrochen und das neu gestartete "Windows 10 richtig aktualisieren" ist bereits an zwei von drei Terminen ausgebucht. Die Tatsache, dass viele Administratoren einen Tag "opfern", um sich in Sachen Windows 10 fortzubilden, zeigt, dass der Client nach wie vor viel mehr Arbeit und Hirnschmalz erfordert, als angesichts der oben genannten technologischen Fortschritte zu erwarten wäre. Microsoft dürfte Probleme haben, sich dies zu erklären, postuliert Redmond doch in einem Artikel zur Wartungsstrategie für Windows-10-Updates: " »Bisher waren herkömmliche Windows-Bereitstellungen häufig umfangreich, langwierig und kostspielig. Windows 10 bietet ein neues Konzept für die Bereitstellung von Qualitäts- und Funktionsupdates, vereinfacht den Prozess erheblich und gestaltet daher die Planung sehr viel unkomplizierter« ."

Das trifft zwar zu, glänzt aber gleichzeitig durch Auslassungen: Denn erstens stellt jedes Update technisch gesehen eine eigene Windows-10-Migration dar. Zweitens sind die meisten Probleme nicht in den Updates, sondern in der Kompatibilität der im Unternehmen genutzten Anwendungen zu finden. Nicht umsonst lautet also die nur halb im Scherz ausgesprochene Empfehlung unseres Dozenten der beiden erwähnten Trainings, für Windows 10 besser einen zusätzlichen Admin einzustellen.

Dies ist jedoch nur einer der Gründe für uns, nach wie vor Jahr für Jahr einen oder sogar mehrere Schwerpunkte zum Clientmanagement wie diesen zu bringen. Denn unsere Beiträge zu Raspberry Pi als Thin Client ab Seite 71, flexVDI (Seite 87) und Gerätemanagement mit Intune und Office 365 (Seite 78) zeigen, wie weit sich die IT-Disziplin Clientmanagement in den letzten Jahren von der einfachen Pflege stationärer Rechner entfernt hat. Mit grauem Alltag haben diese anspruchsvollen Aufgaben nun wirklich nichts zu tun, auch wenn der Kollege mal wieder mit seinem Kubernetes-Cluster prahlt.

Was das aktuelle Windows-10-Update mit sich bringt, haben wir natürlich auch nicht vergessen. Ab Seite 84 finden Sie die Neuerungen. Viel Spaß mit Ihrem monatlichen Know-how-Update wünscht

John Pardey

Chefredakteur

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