Die von htop gezeigten Daten und Statistiken lassen sich individuell zusammenstellen. Bei Bedarf holen Sie sich etwa mit wenigen Tastendrücken den aktuellen Netzwerkverkehr auf den Schirm. Filter reduzieren die Datenflut gezielt auf die relevanten beziehungsweise problematischen Prozesse. Letztgenannte lassen sich interaktiv abschießen, ohne wie bei top die Prozess-ID eingeben zu müssen. htop kann zudem Signale senden und die Priorität der Prozesse anpassen. Damit empfiehlt sich das Werkzeug sogar als kleiner Systemmonitor und Prozessmanager. Das Tool gibt sämtliche Informationen auf der Konsole aus und läuft somit auch remote in einer Secure Shell. Die Bedienung orientiert sich an aktuellen top-Versionen und dem Dateimanager Midnight Commander. Ein Umstieg auf das Tool gelingt somit schnell.
Die htop-Software läuft auf zahlreichen unixoiden Systemen – viele Linux-Distributionen halten das Werkzeug in ihren Repositories vor. Manjaro und einige andere Distributionen installieren htop sogar standardmäßig. Im Zweifelsfall lässt sich das Tool schnell aus dem Quellcode übersetzen (siehe Kasten "htop übersetzen"). Zu den offiziell unterstützten Systemen gehören neben Linux noch Free-BSD, OpenBSD, DragonFly BSD, macOS und Solaris. In Letzterem müssen Sie allerdings auf einige spezielle Linux-Funktionen verzichten.
htop existiert bereits seit 2004. Seitdem entwickelte es sein Erfinder Hisham Muhammad langsam, aber stetig weiter. Auf der Fosdem-Konferenz 2018 kündigte er sogar noch größere Neuerungen an – und verschwand anschließend spurlos. Ein kleines Entwicklerteam sprang kurzerhand ein, verbesserte htop und veröffentlichte schließlich die Ergebnisse im Herbst 2020 unter der Versionsnummer 3.0. Alle folgenden Ausführungen gelten aber auch noch weitgehend für die Vorversionen.
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