Der HTTP-Proxy hat in der neuen Version zahlreiche neue Features erhalten.
Der Entwickler Willy Tarreau hat Version 1.6.0 seines HAProxy veröffentlicht. Dabei handelt es sich um das erste neue Major-Release seit 16 Monaten. Dementsprechend bietet HAProxy 1.6.0 eine Reihe neuer Features, so beispielsweise die Integration der Skriptsprache Lua. Damit lässt sich HAProxy auch erweitern, ohne zum C-Compiler zu greifen.
Zur einfacheren Übergabe von Werten in den verschiedenen Verarbeitungsstufen bietet HAProxy jetzt Variablen und sogenannte Captures. Darin können beispielsweise bei HTTP-Requests einzelne Werte gespeichert werden, die sich bei anschließenden HTTP-Responses wiederverwenden lassen. Mit Version 1.6 kann HAProxy erstmals auch den HTTP-Request-Body untersuchen.
In sehr dynamischen Umgebungen, in denen sich IP-Adressen häufig ändern, kann HAProxy nun mit asynchronen DNS-Abfragen Hostnamen zu Adressen auflösen. Dazu greift HAProxy auf den dnsmasq-Service zurück. Gleichzeitig kann HAProxy den aktuellen Konfigurationszustand, die verfügbaren Backend-Server betreffend, speichern und bei einem Reload wieder laden, um die gleiche Konfiguration wieder herzustellen. Dies umfasst bei Loadbalancing-Setups beispielsweise auch die Gewichtung der Backends. Für umfangreichere Health-Checks kann HAProxy 1.6 nun auch externe Programme heranziehen. Verbessert wurde auch der Datenaustausch zwischen mehreren HAProxy-Instanzen, die im Cluster zusammenarbeiten, etwa bei den Tabellen für Sticky Sessions.
Eine vollständige Liste der Neuerungen ist in der Ankündigung auf der Mailingliste zu finden.
Ab sofort steht die neueste stabile Version das HAProxy-Loadbalancers zur Verfügung.