Bei relativer Stagnation auf dem Desktop bringt die neue Ubuntu-Version im Systembereich durchaus Neues.
Unter dem Namen "Utopic Unicorn" ist die diesjährige Oktoberausgabe 14.10 der Ubuntu-Distribution erschienen. Auf dem Desktop gibt es wenige interessante Neuerungen zu bestaunen, aber in den Untiefen des Maschinenraums hat sich durchaus einiges getan. So bietet das utopische Einhorn eine Vorschau auf das Init-System Systemd, das auch bei Ubuntu künftig zum Standard werden soll. Es lässt sich auf Wunsch aktivieren, auch wenn per Default weiterhin die Ubuntu-Eigenentwicklung Upstart aktiviert ist.
Mit an Bord ist auch die kürzlich erschienene aktuelle Version "Juno" des Cloud-Computing-Frameworks OpenStack. Virtualisierte Container, die mit der Libvirt gestartet wurden, können nun mit Apparmor abgesichert werden. Für LXC-Container gibt es eine Tech Preview, die Checkpointing und darauf basierende Neustarts ermöglicht. Gleichfalls als Tech Preview enthalten ist das Bcache-System, das es ermöglicht SSD-Flashspeicher als Cache für Festplatten zu verwenden. Anwendern, die es ausprobieren möchten, raten die Ubuntu-Macher zu regelmäßigen Backups.
Natürlich darf die gehypte Container-Virtualisierung mit Docker nicht fehlen. Hier bringt Ubuntu 14.10 die Version 1.2 mit, während das Upstream-Projekt sich aber schon auf dem Versionsstand 1.3 bewegt. Der Linux-Kernel 3.16 beschert Ubuntu-Anwendern viele kleine Optimierungen, die etwa zu Performance-Verbesserungen bei XFS, Btrfs und RAID-5 beitragen. Auch die Netzwerk-Performance soll beim Einsatz mit Hyper-V, Xen oder KVM höher sein.
Das neueste Release des Cloud-Computing-Frameworks unterstützt Data Analytics, etwa mit Hadoop.