Alle Objekte kann der Anwender mit einem LDAP-Editor seiner Wahl in andere Teilbereiche verschieben und bei Bedarf in die dortige Vererbungsstruktur integrieren. Gerade diese Freiheit in der Konfigurationsbearbeitung macht Lconf äußert flexibel und gibt dem Anwender – entkoppelt von jeder statischen Struktur – die Möglichkeit, die Elemente nach seinem Geschmack aufzubauen und bei Bedarf zu restrukturieren. Neben der Schema-Erweiterung bringt Lconf noch vier Perl-Programme mit, die die Grundfunktionalität von Lconf bilden:
LConfImport.pl
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ermöglicht den Import einer bestehenden Konfiguration durch Parsen der »Status.dat
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.LConfExport.pl
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generiert die entsprechende Icinga/Nagios-Konfiguration aus dem LDAP-Baum in das Filesystem.LConfSlaveExport.pl
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generiert die entsprechende Teilkonfiguration für einen Monitoring-Slave.LConfSlaveSync.pl
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synchronisiert Daten und Konfiguration zwischen einem oder mehreren Slaves und dem Master.Während Lconf von Nagios- und Icinga-Benutzern verwendet werden kann, steht mit Lconf for Icinga eine integrierte Konfigurationsverwaltung nur für Icinga zur Verfügung. Lconf ist im Vergleich zur Business-Process-Erweiterung keine Sammlung von Cronks, sondern ein eigenes Icinga-Modul. Das ist an der Integration in die Primärnavigation zu erkennen, welche die Pflege der Verbindungen und den entsprechenden LDAP-Editor zugänglich macht.
Der Lconf Connection Manager ermöglicht die granulare Berechtigung bestimmter Benutzer und Benutzergruppen für einzelne LDAP-Verbindungen. Auch mehrere Verbindungen auf einen Server mit unterschiedlichen Einstiegspunkten sind so möglich und erlauben die Delegation bestimmter Fachgebiete, zum Beispiel Windows- oder Oracle-Server, an die zuständigen Fachgruppen.
Der LDAP-Editor selbst bietet alle Funktionen einer klassischen Desktop-Applikation und erlaubt neben Volltextsuche, Massenänderungen und benutzerdefinierten Filtern auch das Kopieren von Elementen über unterschiedliche Verbindungen hinweg. So lassen sich Konfigurationen aus einer Staging-Umgebung mit einem Mausklick übernehmen.
Der LDAP-Standard und die zur Verfügung stehenden Kommandos und Libraries erlauben zusätzlich noch viele Erweiterungsmöglichkeiten außerhalb des Webinterface. So können beispielsweise neue CIs aus einer CMDB in ein Inbox-Folder geladen und dort manuell durch Verschiebung in einer bestimmten Gruppe integriert werden.
Wer ergänzend zu Lconf-konfigurierten Objekten noch eigene Definitionen erstellen und pflegen will, kann dies selbstverständlich in eigenen Konfigurationsordnern zusätzlich tun und diese mittels Include in der »icinga.cfg
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ebenfalls laden. Eine komfortable Ergänzung bei durch Lconf erstellten Objekten ist die Speicherung des entsprechenden Lconf-Trees innerhalb des Objekts. So kann der Admin aus den Monitoring-Cronks wie Host- und Service-Status direkt in die Konfiguration des gewählten Objekts wechseln.
Auch für Nagios-Anwender lohnt sich der Einsatz von Lconf und dessen Bearbeitung mit Tools wie zum Beispiel LDAP-Admin. Icinga bietet mit der Integration in das Interface einen besonderen Mehrwert samt zentraler Verwaltung und Steuerung in einer Oberfläche.