Anwendungen auf einem neuen Betriebssystem bereitzustellen, zu testen, gegebenenfalls neu zu paketieren oder mit einem Kompatibilitätswerkzeug zum Laufen zu bringen, stellt einen großen Aufwand dar. Bisher musste diese Arbeit bei einem OS-Wechsel einmal erbracht werden. Die Wichtigkeit einer Anwendung stand dabei in direktem Zusammenhang mit dem Aufwand, um diese auf dem neuen Betriebssystem bereitstellen zu können. Programme, die zwar weiterhin genutzt werden sollten, aber für den Unternehmenserfolg nicht kritisch waren, wurden meist hemdsärmeliger in die neue Welt überführt, gegebenenfalls per "trial and error". Insgesamt fiel also etwa alle drei Jahre, wenn die Migration zu einem neuen Betriebssystem anstand, eine bestimmte Menge Arbeit für die IT-Organisation an. Prinzipiell glich die Situation einer Revolution: Alle drei bis vier Jahre ein markantes Ereignis, ansonsten Ruhe.
In der neuen Windows-10-Welt gleicht das Verhalten eher der Evolution: Kontinuierlich, nämlich alle sechs Monate, ändert sich die Umwelt (Windows-Betriebssystem) und das Ökosystem (die Anwendungen) muss darauf reagieren. Dabei ist sicherzustellen, dass alle wichtigen Anwendungen auch nach der Aktualisierung noch richtig funktionieren.
Mit Windows 10 ändern sich die Updatezyklen des Betriebssystems dramatisch. Die Anpassungen im Unternehmen erfolgen nach den von Microsoft vorgegebenen Zeitpunkten der Verfügbarkeit der Updates im Semi-Annual Channel (SAC; ehemals Current Branch). Diese erfolgen in einem sechsmonatigen Rhythmus und der von Microsoft unterstützte Nutzungszeitraum beträgt dabei 18 Monate. Der fehlende Support nach diesen 18 Monaten zwingt Unternehmen, sich alle sechs Monate mit dem neuen Release zu beschäftigen, sprich die Anwendungen zu testen. Somit hat das Unternehmen zwölf Monate Zeit, um ein SAC nach Erscheinen zu testen,
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