HighTech verliert in Europa an Boden

24.09.2012

Eine neue A.T. Kearney-Studie sieht Europas Hightech-Industrie auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit: Weniger als zehn Prozent der globalen ICT-Umsätze der 100 weltweit führenden Unternehmen kommen aus Europa.

Das Gewicht Europas im Hightech-Sektor  sinkt beständig: Lediglich 15 der Top 100 ICT-Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Europa. Viele wichtige europäische Industrien sind daher auf nicht-europäische Hightech-Anbieter angewiesen – sowohl in Bezug auf die Produktion, als auch auf die Entwicklung und Innovation. Während auf dem US-Markt die Innovationskraft im ICT-Sektor weiterhin stark ist und Asien als Hardware-Produktionsstandort vorne liegt, sind fast alle europäischen Hightech-Segmente auf dem Rückzug. Hier werden nur noch rund ein Viertel der weltweiten Umsätze generiert.

Ein wesentlicher Grund für die Verlagerung des Produktionssektors nach Asien liegt im Lohngefälle:  Der durchschnittliche Stundenlohn eines Produktionsmitarbeiters lag in China. 2011  bei 2,11 US-Dollar, in Ost-Europa bei 8,04 US-Dollar und in West-Europa bei 40,25 US-Dollar. Aber auch die Entwicklungsabteilungen ziehen sich der Studie zufolge  aus Europa zurück. Während hier nur 17 Prozent der Studenten für Ingenieurs-, Mathematik- oder IT-Kurse eingeschrieben sind, sind es in China 31 Prozent und in Korea und Taiwan 35 Prozent. In den USA sind es sogar nur acht Prozent – diese Zahl wird aber durch die hohe Einwanderung von qualifizierten Fachkräften kompensiert.

Eine Zukunft für die europäische ICT-Industrie sehen die Autoren der Studie vor allem in Segmenten mit hohem lokalen Service-Anteil sowie in Segmenten mit komplexen B2B-Prozessen. In den konsumentennäheren Bereichen hat Europa es aufgrund der langsameren Skalierung in einem inhomogenen europäischen Markt weiterhin schwerer als zum Beispiel ein amerikanischer Hightech-Start-Up in den USA.

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