Aktuell ist die NDMP-Version 4. Für einen Nachfolger befanden sich bereits zahlreiche Erweiterungen in der Pipeline, darunter der Umgang mit mehreren Quellen und Zielen, Checkpoints bei Backup und Recovery, die einen Wiederanlauf nach einer Unterbrechung ermöglichen würden, ein Snapshot Management, eine verbesserte Authentisierung oder eine höhere Kompatibilität mit Firewalls und NAT-Umgebungen. Allerdings scheint die Entwicklung eingeschlafen zu sein, die letzten Dokumente zur Standardisierung der Version 5 sind rund zehn Jahre alt und haben Entwurfscharakter. Eine Nachfrage der Redaktion bei der IETF ergab denn auch, dass die Standardisierungsbemühungen 2003 ausgelaufen seien. Vielleicht hätten wir bei NDMP.org mehr Glück. Eine Nachfrage dort wurde allerdings überhaupt nicht beantwortet.
Das allein mag Grund genug sein, sich nach Alternativen umzusehen und eine bietet der Backup-Hersteller SEP. Er nutzt eine API, die NetApp zur Verfügung stellt, um seine Filer fernzusteuern. Die Backupsoftware kann über diese API den Speicher mounten und dessen Verzeichnisse in ihrem Browser darstellen ( Abbildung 2 ). Im Zuge eines Backups wird über diese Schnittstelle zunächst ein Snapshot erzeugt, der dann gesichert wird. Dafür empfiehlt SEP eine eigene LAN-Verbindung, sodass die Backup-Daten das restliche Netz nicht ausbremsen.
Das Verfahren hat auch Nachteile: So funktioniert es nur mit NetApp oder kompatiblen Speichern, wogegen NDMP herstellerübergreifend arbeitet. Außerdem erzwingt es das Mounten sämtlicher Volumes am Backupserver, und es belastet das lokale Netz, solange man keine separate Verbindung zwischen Filer und Backupserver geschaltet hat. Wo das aber möglich ist, und wo vielleicht ohnehin nur Produkte von NetApp gesichert werden sollen, da ist es eine interessante und gut funktionierende Alternative.
Die neueste Version der Backup-Software Bareos wurde in mehreren Aspekten optimiert.